Synode

Rechnung schliesst erneut mit hohem Überschuss ab

Die Landeskirche hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von gut 1,2 Millionen Franken erzielt. Der Synodalrat will den grössten Teil davon den Kirchgemeinden zurückgeben und eine Reserve schaffen für zusätzliche Aufwendungen im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen.
Die Synode entscheidet am 15. Mai unter anderem über die Jahresrechnung 2023. Das Bild entstand an der Session vom 8. November 2023. | © 2023 Gregor Gander

Die Rechnung der Landeskirche schliesst seit 2015 im Plus ab, diesmal mit gut 1,2 Millionen Franken statt der veranschlagten 200 000 Franken. Auch für das laufende Jahr rechnet der Synodalrat mit einem Überschuss, allerdings nicht mehr in Millionenhöhe. Grund für das gute Ergebnis 2023 sind erneut «die höheren Steuererträge der Kirchgemeinden» sowie diesmal «die positive Entwicklung der Finanzmärkte», erklärt der Synodalrat in seiner Botschaft an das Parlament. Gemeint sind die Steuererträge von 2022, die jeweils im Folgejahr für den Beitrag der Kirchgemeinden an die Landeskirche massgebend sind.

Gewappnet sein für Kostenfolgen von Missbrauch

Der grösste Teil des Jahresgewinns soll dorthin zurückfliessen, wo er erzielt wurde: an die Kirchgemeinden. Der Synodalrat beantragt an der Synodesession vom 15. Mai, 884 000 Franken  für einen Rabatt auf den Kirchgemeindebeiträgen im laufenden Jahr zu verwenden. Weitere 200 000 Franken will der Synodalrat beiseitelegen – für «zukünftige Aufwendungen im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle», wie er in der Botschaft schreibt. Wofür genau, lässt der Rat offen. Das Thema werde die katholische Kirche noch länger beschäften, erklärt Synodalratspräsidentin Sandra Huber, «die Arbeit an der Hauptstudie hat ja gerade erst begonnen. Es sei denkbar, dass weitere Kosten auf die Landeskirchen zukämen. Nicht nur für den «Genugtuungsfonds für Opfer von verjährten sexuellen Übergriffen im kirchlichen Umfeld», an dem sie über ihre Dachorganisation, die Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ), beteiligt sind.

Den Rest des Jahresgewinns, 135 000 Franken, will der Synodalrat dem Eigenkapitel zuweisen. Dieses stiege damit auf gut 11,8 Millionen Franken, was etwas mehr als einem Jahresumsatz entspricht.
 

Neben Simone Parise kandidiert auch Claudio Spescha

Simoe Parise (links) und Claudio Spescha kandidieren für den Synodalrat. | Bilder: pd

An der Synode vom 15. Mai werden zwei neue Mitglieder für den Synodalrat gewählt. Die Konferenz der Pastoralraumleitenden hat bereits im Februar Simone Parise als Geistliches Mitglied nominiert, er soll Nachfolger der Ende November zurückgetretenen Livia Wey werden.

Neu schlägt die Fraktion Pilatus Claudio Spescha vor; er soll die Nachfolge von Hans Burri antreten, der Ende August zurücktritt. Spescha kommt wie Burri aus Malters. Er hat Pädagogik, Soziologie und Kriminologie studiert, ist beruflich Mitglied des Gemeinderats Malters (50%), Schulleiter in Ufhusen (35%) und Jungwachtpräses (10%). Seit 2014 gehört er der Synode an. Claudio Spescha ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von sechs und vier Jahren.

Angehendes Kirchenpersonal unterstützen


Um Geld geht es auch im zweiten gewichtigen Geschäft der nächsten Session. In zweiter Lesung entscheidet das Parlament über das Gesetz zum «Fonds zur finanziellen Unterstützung von Aus- und Weiterbildung von kirchlichem Personal». Die Vorlage geht auf ein Postulat der Kommission Seelsorge–Bildung zurück, das im November 2022 überwiesen wurde. Als die Synode vor einem Jahr über die Verwendung des Gewinns 2022 entschied, äufnete sie den Fonds bereits mit einer halben Million Franken. Unterstützt werden sollen Personen, die eine Aus- oder Weiterbildung absolvieren mit dem Ziel, beruflich in der Kirche tätig zu sein. Stimmt die Synode der Vorlage zu, tritt das Gesetz am 1. August dieses Jahres in Kraft.

Frühlingssession der Synode

Die Synode, das Parlament der Landeskirche, kommt am 15. Mai zu seiner ordentlichen Frühlingssession zusammen. Die Verhandlungen sind öffentlich.

15.05.2024

08:30 bis 17:00

Kantonsratssaal Luzern

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