20'000 Franken für mehr «Leben in Fülle»
Dominik Thali
Statt zu ihrem Leitsatz, der jeweils für zwei Jahre gilt, eine grosse Veranstaltung durchzuführen oder Geschenke zu verteilen, unterstützte die Kirche diesmal Einrichtungen, die sonst von ihr kein Geld erhalten. 20'000 Franken standen dafür zur Verfügung, die aufgrund der erhaltenen Stimmen (siehe Kasten) verteilt wurden. In der Woche vor Weihnachten (Mittwoch, 17. Dezember) übergaben Synodalrat und Bistumsregioanlleitung die Checks an einer kleinen Feier. Damit bereiteten sie nicht nur viel Freude, sie brachten auch Menschen zusammen, die sich so kennenlernten und einander von sich und ihrer Arbeit erzählen konnten. «Heute gehen alle als Gewinnerin und Gewinner nach Hause», sagte Synodalratspräsidentin Sandra Huber. Sie meinte damit: Nicht nur mit einem Check, sondern auch mit einem weiteren Mosaikstein im eigenen Netzwerk.
Sie erhalten einen Zustupf von der Kirche
Vom Februar bis November des vergangenen Jahres konnte das Publikum an kirchlichen Veranstaltungen und öffentlichen Anlässen seine Stimme für eine von fünf Einrichtungen abgeben. Die Einrichtung mit den meisten Stimmen erhielt den grössten Anteil der 20'000 Franken, welche die Landeskirche für die «Lebenswert»-Aktion zur Verfügung stellte. So wird die Summe verteilt:
- 6000 Franken: Verein Familientrauerbegleitung, Luzern
- 5000 Franken: Don Bosco Jugendhilfe weltweit, Mädchenschutzhaus in Mexiko
- 4000 Franken: Freizeitzirkel Luzern, Freizeit für Menschen mit einer geistigen Behinderung
- 3000 Franken: Pro Velo Luzern, Velofahrkurse für Migrantinnen
- 2000 Franken: Pro Senectute Luzern, regionale Impulsveranstaltungen
Ein Daseinsgrund der Kirche
«Wir setzen uns ein für ein Leben in Fülle und fördern das soziale und diakonische Engagement», lautet der Leitsatz, an den sich Synodalrat und Bistumsregionalleitung 2024 und 2025 ausrichten – zusammengefasst mit dem Wort «Lebenswert». Vom «Leben in Fülle», das Jesus im Johannesevangelium verspricht, wird für die fünf beschenkten Einrichtungen nun dank des kirchlichen Zustupfs mehr möglich. So kann der Verein Familientrauerbegleitung ein Informationsmittel produzieren, mit dem er zum Beispiel die Schulsozialarbeit oder Pfarreiseelsorge erreicht. Die Don Bosco-Jugendhilfe will in ihrem Mädchenschutzhaus in Mexico mehr für die Natur tun – etwa mit Regenwassernutzung – und damit auch die ökologische Bildung fördern. Beim Freizeitzirkel für Menschen mit einer geistigen Behinderung fliesst der Kirchencheck ins 50-Jahre-Jubiläum 2026, Pro Velo kann künftig Migrantinnen Velos günstiger vermitteln und Pro Senectute die Impulsveranstaltungen für ältere Menschen in den Landgemeinden besser verankern.
Mit «Leben in Fülle» seien eben nicht irdische Güter gemeint, sondern inhaltliche Werte, sagte Bischofsvikar Hanspeter Wasmer. Ein solches «Leben in Fülle» Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen zu ermöglichen, sei einer der Daseinsgründe der Kirche.