Diakonie / Freiwilligenarbeit

Aktionen im Advent: Diese Päckli machen zweimal Freude

Aktionen im Advent

Geteilte Freude ist doppelte Freude. Pastoralräume und Pfarreien lassen sich viel einfallen, wenn es auf Weihnachten hin darum geht, für andere Menschen ein Licht anzuzünden. Emmen-Rothenburg zum Beispiel und die Seepfarreien machen an der «Aktion Weihnachtspäckli» mit.
Aktion Weihnachtspäckli - Das Weihnachtspäckli-Team in Rothenburg
Schachteln kleben, die Waren sortieren, einpacken: das Weihnachtspäckli-Team in Rothenburg. | © 2022 Roberto Conciatori

«Ich schenke sowieso lieber», sagt Dahlia. Sie ist eine von sechs Jugendlichen aus Rothenburg, die an diesem Samstagnachmittag mithelfen, Geschenkpakete für die «Aktion Weihnachtspäckli» zu verpacken. Die sechs lassen sich nächstes Jahr firmen, der Einsatz ist Teil ihres Firmwegs. «Schreibblöcke, sind die für Kinder?», fragt Lynn. «Schaut auf die Packlisten», antwortet Pfarreiseelsorgerin Franziska Stadler. Und fügt an: «Die Kugelschreiber müsst ihr aufteilen. Die sind auch für die Erwachsenen.»

Etwas Konkretes

Reis, Kaffee oder Shampoo: Dergleichen kommt in ein Erwachsenenpäckli. Ein bisschen mehr Schoggi, Buntstifte oder eine Mütze in eins für Kinder. Auf dem Tisch stapeln sich die grossen, schweren Pakete, die später zur Luzerner Sammelstelle in Ruswil gebracht werden. Stadler, die im Pfarramt in den Vortagen schon viele fertige Päckli von Spenderinnen und Spendern entgegennehmen durfte, freut sich: «Die Leute strahlten jeweils, wenn sie vorbeikamen. Die Aktion ist etwas, bei dem man selbst konkret helfen kann.» Pastoralraumleiter David Rüegsegger nickt. «Schenken macht eben auch selbst Freude.»

Was ihm auffällt: An der «Aktion Weihnachtspäckli» machten viele Leute mit, die er in der Pfarrei sonst kaum treffe. Ulrike Zimmermann, Seelsorgerin im «Bruder Klaus» in Emmen, am anderen Ende des Pastoralraums, geht es gleich: «Die Aktion gibt mir Gelegenheit, Menschen zu begegnen und Brücken zu schlagen, wo es mir sonst nicht möglich ist.» Sie erzählt von einem Mann, der mit einem Handwagen mit gleich 13 Päckli vorbeigekommen sei und gesagt habe, er sammle dafür das ganze Jahr über Brauchbares, einfach, weil es ihm viel mehr Freude mache, als Geld zu spenden.

Den Überfluss teilen

Zimmermann hatte die «Aktion Weihnachtspäckli» an einem ihrer früheren Arbeitsorte, in Rickenbach bei Wil im Kanton Thurgau, kennengelernt und vor einem Jahr im Pastoralraum Emmen-Rothenburg eingeführt. Erst überzeugen musste sie davon niemanden, sagt die Seelsorgerin und verweist auf Jesus, der doch gesagt habe: «Was ihr dem geringsten meiner Brüder – und Schwestern – getan habt, das habt ihr mir getan.» Für sie heisst das übersetzt: «Auch wir teilen ein klein wenig von dem, was wir – oft im Überfluss – haben.»

Die «Aktion Weihnachtspäckli» war in Emmen-Rothenburg auf Anhieb ein Erfolg. 2021 kamen rund 220 Päckli zusammen; wie viele es dieses Jahr waren, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Ulrike Zimmermann gibt das Mitmachen allemal viel Energie: «Für mich ist es eine sehr grosse Weihnachtsfreude. Ich freue mich für die Menschen, die, oft zum ersten Mal in ihrem Leben, ein Weihnachtsgeschenk bekommen. Und für jene, die Freude am Schenken haben.»

Die «Aktion Weihnachtspäckli» – Hilfe für Osteuropa

Die «Aktion Weihnachtspäckli» ist eine Initiative von vier christlichen Hilfswerken, an der sich Kirchen, Schulen, Vereine, Firmen und Einzelpersonen beteiligen. Gesammelt werden Nahrungsmittel, Hygieneprodukte, Schul- und Spielsachen für Länder in Osteuropa. Dieses Jahr gelangen die Geschenke vorrangig in die Ukraine. Weitere Empfängerländer sind Moldawien, Rumänien, Belarus, Albanien, Bulgarien und der Kosovo.
Vergangenes Jahr kamen nach Angaben der Aktion beinahe 125 000 Pakete zusammen. Im Kanton Luzern ist Ruswil hier die Basis für den Weitertransport. Neben dem Pastoralraum Emmen-Rothenburg macht auch jener der Seepfarreien mit.

  • Keine Verbindung mit der Aktion «2 × Weihnachten» von Coop, Post, dem Roten Kreuz und der SRG

 

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