Von der Sursee-Konferenz in die «Zukunft katholische Kirche im Kanton Luzern»

Die Kirche spürt Veränderungsdruck. Der Umgang damit war eines der Themen an der Sursee-Konferenz der Landeskirche vom 20. November. Rund 200 Behördenmitglieder und Seelsorgende liessen sich informieren und nutzten die Gelegenheit zum Austausch.

Die Sursee-Konferenz ist die jährliche Zusammenkunft des Synodalrats mit den Präsidentinnen und Präsidenten der Kirchgemeinden, den Kirchmeierinnen und Kirchmeiern sowie den Paastoralraumleitenden. Hier gibt's jeweils eine Fülle von Informationen, ebenso wichtig ist andererseits der Austausch beim ausgiebigen Apéro. 

Eines der Themen dieses Jahr war der Veränderungsdruck, den die Kirche seit der Veröffentlichung der Missbrauchsstudie im September 2023 besonders spürt – Stichworte Kirchenaustritte, Personalmangel, schwindende Finanzen. Damian Kaeser-Casutt, Pastoralverantwortlicher des Bistums Basel, plädierte für «eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Realität als Voraussetzung dafür, in die Veränderung zu gehen». Er lud die Kirchgemeinden und Pastoralräume deshalb ein, sich mit dem Arbeitsinstrument «PEP to go» auseinanderzusetzen. «PEP to go» fasst die Ausgangslage zusammen und blickt in die Zukunft, das Papier will eine Hilfe dazu sein, «wie wir die Kirche in Zukunft gemeinsam gestalten». Zentral sind die fünf «Points of no return», die Bischof Felix Gmür festhält. Es werde «nie mehr so sein, wie es einmal war», fasste Kaeser zusammen. Gefragt sei unter anderem, sich von der Kleinräumigkeit zu verabschieden und in Netzwerken zu denken.. Es seien zudem «an verschiedenen Orten verschiedene Lösungen» möglich.

Synodalrätin Annegreth Bienz-Geisseler wies darauf hin, dass die Luzerner Landeskirche selbst in den Prozess eingestiegen sei. Unter der Bezeichnung «Zukunft katholische Kirche Kanton Luzern» besteht eine neue Arbeitsgruppe, welche die Herausforderrungen bezeichnet und nach Lösungen sucht. Die Gruppe ist dual zusammengesetzt und besteht aus Brigitte Glur-Schüpfer von der Bistumsregioanlleitung, Damian Kaeser-Casutt, Synodalrat Claudio Spescha, Synodalrätin Annegreth Bienz-Geisseler, und Synodalverwalter Charly Freitag. Im Budget 2025 der Landeskirche sind 40'000 Franken eingestellt, um den Prozess in Gang zu bringen. Bienz-Geisseler versicherte, die Veranwortlichen vor Ort einzubeziehen und forderte sie aber auch auf, selbst in die Auseinandersetzung zu gehen. Eine weitere Arbeitsgruppe befasst sich unter der Leitung von Armin Suppiger, finanzveranwortlicher Synodalrat, mitt der künftigen Finanzierung der Kirche. Die schwindenden Mitgliederzahlen und der politische Druck auf die kirchiche Besteuerung der juristischen Personen führen hier ebenfalls zu grossen Herausforderungen.
 

Die Kirchgemeinde St. Urban ist aktuell durch die Ablösung der Kollaturverpflichtung durch den Kanton herausgefordert. Für ihr Engagement wurde sie an der Sursee-Konferenz ausgezeichnet. Von links: Kirchmeierin Beatrix Imbach, Kirchgemeindepräsident Konrad Bucheli und Synodalratspräsidentin Annegreth Bienz-Geisseler. | © 2024 Dominik Thali

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