Den Kulturwandel Miteinander fördern – Budgetantrag an Synode
Dominik Thali
Für Bischof Felix Gmür ist klar: «Die Krise hört nicht auf. Es wird nie mehr werden wie früher, das Glas wird nicht wieder voll sein», schreibt er in der im September veröffentlichten «PEP to go»-Broschüre. Im gleichen Abschnitt fordert er dazu auf, «das halbvolle Glas» zu sehen und als gegeben anzunehmen. Darum gehe es beim Kulturwandel. Kern davon sei «der Aufbau einer umfassenden und gegenseitigen Vertrauenskultur». Kulturwandel sei «auch ein Wagnis», sagt Gmür, es verspreche jedoch, «abenteuerlich» zu werden. «Aber es wird uns gelingen, wenn wir uns darauf einlassen, miteinander diesen Wandlungsprozess zu gehen, wirklich voneinander zu lernen», erklärt der Bischof.
Dual vorgehen
Das Luzerner Projekt knüpft hier an. «Wir müssen miteinander ins Gespräch kommen», sagt Brigitte Glur, Regionalverantwortliche des Bistums. Synodalrätin Annegreth Bienz-Geisseler fragt: «Welche Kirche brauchen die Menschen in unserem Kanton?» Synodalrat und Bistumsregionalleitung haben beschlossen, sich gemeinsam, synodal, auf den Weg zu begeben und Veränderungsprozesse vor Ort anzustossen. Das Projekt heisst «Zukunft katholische Kirche im Kanton Luzern», dafür will der Synodalrat in den kommenden drei Jahren jeweils 40 000 Franken einsetzen. Über die erste Tranche entscheidet die Synode am 6. November mit dem Voranschlag 2024.
Regionale und lokale Lösungen
Wie und wofür das Geld eingesetzt wird, ist offen. Bienz-Geisseler stellt fest, dass die Sorgen der Verantwortlichen in den Kirchgemeinden und Pastoralräumen gross seien. Es gebe aber noch keinen Werkzeugkoffer zur Unterstützung vor Ort. «Diesen zu entwickeln wird Teil des Prozesses sein, in dem Personen aus unterschiedlichen Gruppen mitwirken.» Bischof Felix tönt in der «PEP to go»-Broschüre an, in welche Richtung es gehen kann. «Wir entwickeln Kirche mit den Menschen», schreibt er, das Bistum fördere «situations- und bedarfsgerechte Entwicklungen». Klar ist für Gmür: Pastorales Leben werde sich in Zukunft in grösser gedachten pastoralen Räumen ereignen, Netzwerke gewännen an Bedeutung. Und: «Sie werden je nach regionalen und lokalen Gegebenheiten anders strukturiert sein.»
Höheres Pensum für Notfallseelsorge/Care Team
Der Voranschlag 2025 der Landeskirche rechnet bei Einnahmen und Ausgaben von je rund 12,04 Millionen Franken mit einem kleinen Plus von 2600 Franken. Der Synodalrat beantragt der Synode, den Beitragssatz der Kirchgemeinden bei 0,021 Einheiten zu belassen.
Im Budget enthalten sind Mehrausgaben von gut 27 000 Franken für die Notfallseelsorge/Care Team. Hier soll das Pensum der operativen Leitung auf den 1. Januar 2025 von heute 15 auf 40 Prozent erhöht werden. «Der Aufwand ist schon lange höher, als er 2012 in der Leistungsvereinbarung mit dem Kanton vereinbart wurde», sagt Synodalrätin Annegreth Bienz-Geisseler. Angepasst wird das Pensum auch mit Blick auf die Pensionierung der heutigen Co-Leitung, Thomas Seitz (Ende 2025) und Christoph Beeler (Ende 2027).
Beim Kanton ist die Notfallseelsorge «unbestritten» und wird die Zusammenarbeit mit den Kirchen als «wohlwollend und konstruktiv» erfahren, wie Rita Zibung sagt, Leiterin der Abteilung Zivilschutz, wo die Notfallseelsorge angesiedelt ist.