Diakonie / Freiwilligenarbeit

Diakonie-Partnerin Caritas: beraten, vernetzen und Ideen fördern

In der Diakonie, dem solidarischen Handeln für Menschen in schwierigen Lebenslagen, arbeitet die katholische Kirche im Kanton Luzern eng mit der Caritas Zentralschweiz zusammen. Jessica Andrews ist dort für dieses Thema Ansprechperson für die Pastoralräume.
«In der Diakonie geschieht in den Pastoralräumen Wunderbares und Kreatives»: Jessica Andrews, Leiterin Fachstelle Diakonie der Caritas Zentralschweiz. | © 2024 Rainer Bossard

Frage: Welches ist ihre Aufgabe?
Jessica Andrews:Wir unterstützen Mitarbeitende in der Diakonie, auf strategischer wie operativer Ebene. Wir beraten, bilden weiter und vernetzen, zum Beispiel, wenn ein Pastoralraum ein Angebot oder ein Projekt plant oder wenn die Freiwilligenarbeit neu gedacht werden soll.

Frage: Können Sie dazu Beispiele machen?
Jessica Andrews
: Zwei Personen möchten einen Nachbarschaftsdienst auf die Beine stellen und gelangen dazu an die Pfarrei. Die Caritas berät die Mitarbeitenden der Pfarrei darin, wie sie diese Personen unterstützen können – etwa bei der Klärung des Bedarfs, der Begleitung beim Aufbau und der Verankerung des Angebots. Ein zweites Beispiel: Die Caritas unterstützt Mitarbeitende darin, Handlungsmöglichkeiten für Menschen in Not zu finden.

Frage: Wie sind die Pastoralräume in der Diakonie unterwegs? 
Jessica Andrews:
Es geschieht viel Wunderbares und Kreatives. Trotz des Personalmangels, und obwohl da und dort wegen der zunehmenden Kirchenaustritte das Geld knapp wird. Es freut mich, wenn Pastoralräume gerade deswegen versuchen, bei der Diakonie einen Schwerpunkt zu setzen, wenn sich dadurch in der Gemeinde etwas bewegt und dies von aussen wahrgenommen wird. Die Diakonie ist ja der meistgenannte Grund, warum die Menschen in der Kirche bleiben.

«Die Diakonie ist der meistgenannte Grund, warum Menschen in der Kirche bleiben.»

Jessica Andrews, Caritas Zentralschweiz

Frage: Weshalb braucht es die Unterstützung der Caritas?
Jessica Andrews
: Wir richten uns ganz nach den Bedürfnissen vor Ort und handeln nicht eigenmächtig. Eine Aussensicht und die Erweiterung des eigenen Wissens fördern die Diakonie und bringen die Pfarreimitarbeitenden wie die Gemeinde, in der sie aktiv sind, weiter. Und die Vernetzung untereinander inspiriert. Zwei Beispiele dazu: Einmal wollten Sozialarbeitende ihr Wissen über Kommunikationskanäle und -wege in der Diakonie erweitern, um mehr voneinander profitieren zu können. Ein anderes Mal wollte sich ein Team mit dem Thema Diakonie auseinandersetzen, was auf einem Begegnungsspaziergang geschah. Man kann bei uns auch fertige Angebote nutzen, wie etwa eine Sensibilisierung für das Thema Armut.

Frage: Ein Teil der Diakonie ist die Freiwilligenarbeit. Sie ist in der Kirche besonders wichtig.
Jessica Andrews:
Ja. Sie wandelt sich mit der Gesellschaft. Menschen wollen nicht mehr einen Dienst für die Kirche tun, sondern gestalten, Spass haben und etwas bewegen. Sie wollen sich zudem zeitlich begrenzt einsetzen, nicht mehr auf Dauer. Freiwilligenarbeit darf auch Erwerbsarbeit nicht konkurrenzieren. Freiwillige sind also keine Massnahme gegen den Personalmangel. Doch wenn die Kirche Innovation in der Freiwilligenarbeit eine Chance gibt, zeigen sich hier neue Wege.

Frage: Was braucht es dafür?
Jessica Andrews:
Es geht vor allem darum, engagierten Personen Plattformen, Räume oder andere Möglichkeiten zu bieten, damit sie sich entfalten können. Und selbst offen zu bleiben für Neues. Vielleicht sucht dann eine Pfarrei nicht mehr eine Köchin für einen Mittagstisch, sondern unterstützt eine junge Mutter, die eine «Teilete» mit anderen jungen Müttern machen will. 

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