Ein Jahr vor den kirchlichen Wahlen: viele vorzeitige Rücktritte

Dominik Thali

Ein Jahr vor den kirchlichen Gesamterneuerungswahlen zeigt sich: Die aktuelle Legislaturperiode dauert zwar noch bis Ende Mai 2026, aber die Anzahl vorzeitiger Rücktritte von Kirchenratsmitgliedern liegt mit 65 jetzt schon höher wie am Ende der vorhergehenden Legislatur.
Gemessen an der Anzahl Kirchenratsmitglieder steigt die Rücktrittszahl sogar noch stärker. Zu Beginn der Amtszeit 2010 bis 2014 zählten die Luzerner Kirchgemeinden insgesamt 452 Ratsmitglieder. In der aktuellen Amtszeit sind es nur noch 427. Grund dafür sind Fusionen von Kirchgemeinden und Verkleinerungen von Räten. Letzteres geschieht gelegentlich auch deshalb, weil Sitze nicht mehr besetzt werden können.
Grundsätzlich steigen aber aufgrund der Kirchenentwicklung Aufwand und Ansprüche. In verschiedenen Pastoralräumen befassen sich die staatskirchenrechtlichen Gremien mit Strukturfragen und Optimierungen in der Zusammenarbeit. Annegreth Bienz-Geisseler, für die Kirchgemeinden zuständige Synodalrätin, stellt fest: «Die zunehmende Arbeitsbelastung der Pastoralraumleitenden wirkt sich auch auf die Arbeit im Kirchenrat aus.»

Kein Anstieg in der Synode
Derweil gibt es in der Synode, dem Kirchenparlament, nicht mehr Wechsel als in früheren Amtsperioden. In der laufenden sind es bis jetzt 10. Zum Vergleich: In den drei vorherigen Amtsdauern waren es 13, 10 und 11 Wechsel. Gründe sind/waren zum Beispiel auch ein Wegzug oder die Wahl in ein anderes Gremium. Die Synode zählt 100 Mitglieder und wird ebenfalls 2026 neu gewählt.