Landeskirche unterstützt Kirchgemeinden, die grüner werden wollen
Dominik Thali
Über 50 der 81 Luzerner Kirchgemeinden haben jüngst das neue «Umwelthandbuch» der «oeku» bestellt, der Fachstelle des Vereins «Kirchen für die Umwelt». «Das zeigt, dass ein Umdenken stattgefunden hat», sagt Synodalratspräsidentin Annegreth Bienz-Geisseler. Sie erinnert ans Jahr 2016, als die Landeskirche noch einen Impulstag zum Thema Ökologie und Kirche mangels Interesse absagen musste. Doch inzwischen ist «Klimawandel» ein Dauerthema, war ein weiterer Sommer rekordheiss und könnte der Strom bald knapp werden.
Zusammenarbeit mit oeku – Kirchen für die Umwelt
Das «Umwelthandbuch» war ein Geschenk der Landeskirche. Für Kirchgemeinden, die Ideen daraus umsetzen wollten, hat der Synodalrat jetzt zusätzlich ein Bündel von Anreizen geschnürt. Dazu hat er – als erste katholische Landeskirche – einen Vertrag mit «oeku» abgeschlossen. Das ist darin enthalten:
- Die «oeku» ist Anlaufstelle für fachliche Fragen rund um die Nachhaltigkeit für Kirchgemeinden und Pfarreien.
- Die «oeku» bietet für Kirchgemeinden/Pfarreien Kurzberatungen an. Die Landeskirche übernimmt die Hälfte der Kosten (600 Franken).
- Die «oeku» organisiert am Samstag, 20. April 2024 mit der Landeskirche eine Fachtagung «Kirche und Klima».
- Die «oeku» führt Lehrgänge «Kirchliches Umweltmanagement» (siehe Kasten) eigens für Kirchgemeinden und Pfarreien aus dem Kanton Luzern durch. Die Landeskirche bezahlt den Teilnehmenden die Hälfte der Kurskosten von 1280 Franken.
- Die «oeku» unterstützt die Landeskirche, wenn sie weitere Veranstaltungen zu diesem Thema durchführen will.
- Die Landeskirche informiert die Kirchgemeinden über das Angebot der «oeku» zur Treibhausgas-Bilanzierung.
- Längerfristig führt die «oeku» mit der Landeskirche regelmässig Erfahrungsaustausch-Treffen für die Kirchgemeinden und Pfarreien durch.
- Die «oeku» unterstützt den Synodalrat bei sämtlichen fachlichen Fragen und bei der Entwicklung von Unterstützungsmassnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit.
Annegreth Bienz-Geisseler ist es wichtig, mit diesen Angeboten das Bewusstsein für das Thema zu schärfen. Manche Verbesserungen seien unscheinbar oder trockene Materie, sagt sie, und erwähnt den anstehenden Ersatz der Heizung im Haus der Landeskirche in Luzern oder das Zusammenspiel mit der Denkmalpflege in Umweltfragen. «Doch viele kleine Schritte führen auch zum Ziel», sagt Bienz-Geisseler.
Der Vertrag mit der «oeku» gilt seit dem 1. September und vorerst für ein Jahr. Der Synodalrat hält aber schon jetzt fest, dass er ihn bis Ende der Legislaturperiode im Sommer 2026 verlängern will.
Bald weitere «Grüne Güggel» im Kanton Luzern?
- Der «Grüne Güggel» ist ein Umweltmanagement-System, das Kirchgemeinden hilft, ihre Umweltleistung zu verbessern. Über «oeku» haben seit 2015 gut 60 Kirchgemeinden und Kantonalkirchen das Zertifikat erhalten; stärkste «Güggel»-Kantone sind Zürich und Thurgau. Im Kanton Luzern kräht der «Grüne Güggel» erst in der Stadt Luzern; Buchrain und Littau sind auf dem Weg dazu, das Zertifikat zu erlangen.
- Eine gute Grundlage für den «Grünen Güggel» ist der Lehrgang «Kirchliches Umweltmanagement, den «oeku» anbietet. Künftig bezahlt die Landeskirche Kirchgemeinden die Hälfte der Kursgebühr für ihre Teilnehmenden.
Mitteilung vom 22.04.2024: Die Kirche kümmert sich um das Klima – gut besuchte Fachtagung