Synode

Luzerner Landeskirche soll sich der «Allianz» anschliessen

Gleichstellung und Gleichbehandlung aller Menschen sind für den Synodalrat «Thema und Anlie­gen von höchster Relevanz». Er beantragt deshalb der Synode vom 8. November, die Luzerner Landeskirche solle sich der «Allianz Gleichwürdig Katholisch» anschliessen und diese künftig unterstützen.
Sechs Menschen, die in einem Parlamentssaal an Tischen mit Mikrofonen sitzen
Für Benjamin Wigger (hinten Mitte) wird die Session vom 8. November die letzte als Präsident sein. Er gibt dieses Amt nach zwei Jahren weiter. | © 2022 Roberto Conciatori

Die «Allianz Gleichwürdig Katholisch» gibt es seit zwei Jahren. Sie setzt sich nach ihren eigenen Worten ein «für eine gleichberechtigte, glaubwürdige und solidarische römisch-katholische Kirche». Die Allianz versteht sich «als offene Projektgemeinschaft und Plattform», der sich neben Einzelpersonen auch Organisationen anschliessen können. Dies beantragt nun der Synodalrat dem Kirchenparlament. Zwar könnte er dies auch allein entscheiden. Weil die Anliegen der Allianz aber so wichtig seien, sollten sie auch breit mitgetragen werden, heisst es in der Botschaft an die Synode. Der Synodalrat beantragt darin auch, die Landeskirche solle den Trägerverein künftig mit einem jährlichen Beitrag unterstützen. Im Jahr 2024 sollen dies 10 000 Franken sein.

Der Allianz haben sich unter anderem schon die Landeskirche Thurgau und im Kanton Luzern die Pastoralräume Hürntal und Stadt Luzern angeschlossen. Die Landeskirche selbst hatte vor drei Jahren mit der damals lancierten Initiative «Zehn Schritte zu einer geschwisterlichen Kirche» vergleichbare Anliegen wie die Allianz an die Öffentlichkeit getragen. Sinngemäss heisst es in der aktuellen Botschaft, es sei und bleibe «erklärtes Ziel unserer Landeskirche und des Synodalrats, sich für die Gleichstellung vom Mann und Frau in allen Ämtern und Aufgaben der katholischen Kirche einzusetzen». 
 

Voranschlag rechnet mit Gewinn

Das Budget 2024, das der Synodalrat dem Parlament vorlegt, sieht einen Überschuss von knapp 290 000 Franken vor, dies bei einem Aufwand von 11,4 Millionen Franken. Der Beitragssatz der Kirchgemeinden soll bei 0,021 Einheiten bleiben. Die Rechnungen schliessen seit 2015 jeweils im Plus ab.

Auf der Traktandenliste steht am 8. November auch das neue Lastenausgleichsgesetz, das in zweiter Lesung beraten wird. Es ist eine Folge der Pastoralräume, in denen die Seelsorge neu organisiert wird. Das neue Gesetz wird die Landeskirche um rund 250 000 Franken jährlich mehr belasten und keine Kirchgemeinde würde weniger Ausgleichzahlungen erhalten als bisher.

Neuer Synodalverwalter steht zur Wahl

Charly Freitag soll neuer Synodalverwalter werden. Der Synodalrat schlägt ihn der Synode vom 8. November einstimmig zur Wahl als Nachfolger von Edi Wigger vor, der Ende Mai nach 15-jähriger Tätigkeit zurücktritt.
Charly Freitag (45), Wirtschaftsinformatiker und Jurist, war unter anderem Gemeindepräsident von Beromünster und Kantonsrat. Aktuell ist er selbständig als Berater für Strategieentwicklungen und in der Projektleitung tätig. In seinem Fokus stehen vor allem Non-Profit-Organisationen und die öffentliche Hand. Charly Freitag ist verheiratet, Vater einer Tochter und lebt in Gunzwil.

Neue Präsidien werden gewählt

Schliesslich ist 2023 ein Wahljahr: Die Synode wählt ihr eigenes Präsidium und jenes des Synodalrats für die nächsten zwei Jahre. Als neue Synodepräsidentin vorgeschlagen ist Susan Schärli-Habermacher (Beromünster), als neuer Vizepräsident Walter Hofstetter (Luzern). Als Synodalratpräsidentin stellt sich Sandra Huber (Willisau) zur Verfügung, als Vizepräsident Thomas Räber (Gelfingen).do

Traktandenliste und Unterlagen

Herbstsession der Synode

Die Synode, das Parlament der Landeskirche, kommt am 8. November zu seiner ordentlichen Herbstsession zusammen. Die Verhandlungen sind öffentlich.

08.11.2023

Kantonsratssaal

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