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PORTA öffnet Türen für die Verständigung

Gebärden für Religion und Spiritualität erschienen

Gebärden helfen, sich mit Menschen zu verständigen, die nicht oder kaum sprechen können. Jetzt ist eine Sammlung von 100 Gebärden aus Religion und Spiritualität erschienen. An dem ökumenischen Projekt hat sich auch die Luzerner Landeskirche beteiligt.
PORTA-Projektteam
Das PORTA-Projektteam (von links): Fernanda Vitello, Anita Portmann (zeigt die Gebärde für «Herz»), Yvonne Rihm, Sarah Bütler und Helene Geissbühler (zeigt die Gebärde für Friede). | © 2023 Roberto Conciatori

Von Abendmahl bis Wunder, von Fastenzeit bis Versöhnung: Der sechste Band aus der PORTA-Reihe nimmt Begriffe für die spirituelle und religiöse Seite des Lebens auf und drückt sie in Gebärden aus. Diese helfen, sich mit Menschen mit einer geistigen oder Sinnesbehinderung zu verständigen. Das unterstützt die Inklusion auch in diesem Bereich des Lebens. «Teilhabe am sozialen Leben wird so für alle selbst- und mitbestimmend möglich», heisst es in der Einleitung. Der neue PORTA-Band öffne «Türen zum Innern von Menschen», sagte Patrick von Siebenthal von den reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn an der Vernissage am 27. Januar in Luzern.

Eine App mit Videos zu jeder Gebärde

«PORTA Religion und Spiritualität» ist ein ökumenisches Projekt, das die Luzerner Landeskirche mitfinanziert hat. Zwei Jahre hat ein Team von fünf Frauen daran gearbeitet: Anita Portmann von der Stiftung Tanne (siehe Kasten), Sarah Bütler (ref. Landeskirche Aargau), Helene Geissbühler (ref. Kirchen Bern-Jura-Solothurn), Fernanda Vitello (kath. Kirche im Kanton Bern) und Yvonne Rihm, bei der Luzerner Landeskirche für den Heilpädagogischen Religionsunterricht verantwortlich. Mit seinem handlichen Format passt «PORTA Religion und Spiritualität» in jeden Hosensack, wie schon die fünf bereits erschienenen PORTA-Büchlein, die den Basiswortschatz enthalten oder sich mit Alltagsthemen wie «Mensch und Natur» oder «Zusammenleben» befassen.

Die ausgewählten 100 Gebärden des neuen Bands sind motorisch und visuell einfach gehalten. Zeichnungen erklären jede Gebärde, Pfeile und Striche geben Hinweise zur Ausführung. Über die App ist jede Gebärde auch als Video abrufbar.

Ein Projekt mit «viel Freude und Herz»

«Gebärden helfen, dass sich jemand trotz Behinderung einbezogen und verstanden fühlt im Alltag und in der Gemeinschaft», sagt Yvonne Rihm. Als Katechetin «spricht» sie deshalb in ihrem Schulzimmer in der Heilpädagischen Schule Willisau schon lange auch mit den Armen und Händen. Die Gebärden könnten zukünftig im Religionsunterricht und in der Behindertenseelsorge unterstützend verwendet werden, ermuntert das Projektteam. Aber nicht nur dort: «Sie lassen sich auch im Lebensalltag, in Pfarreien und Kirchgemeinden, bei Gottesdiensten und in Schulen einsetzen», heisst es in der Einleitung.
Mirko Baur, Leiter der Stiftung Tanne, ermunterte an der Vernissage dazu, das auch zu tun. Im Projekt und neuen PORTA-Büchlein steckten «so viel Freude» und «ganz viel Herz», findet er. Damit würden Menschen mit einer Beeinträchtigung in einen auch für sie wichtigen Lebensbereich eingelassen.

Die Verständigung erleichtern

  • PORTA-Gebärden sind Bewegungen mit Armen und Händen, welche die Verständigung mit Menschen erleichtern, die eine geistige oder Sinnesbehinderung haben. Sie sind so einfach wie möglich und haben die gleiche Bedeutung in der Deutschschweizer Gebärdensprache, mit der gehörlose Menschen «sprechen».
  • PORTA leitet sich ab aus Portmann und Tanne. Darin verbinden sich Anita Portmanns Gebärdensammlung, die während ihrer Jahre am Heilpädagogischen Zentrum Schüpfheim entstand, und jene der «Tanne» , der Schweizerischen Stiftung für Taubblinde in Langnau am Albis. Anita Portmann gehört zum Projektteam von PORTA Religion und Spiritualtität.

«PORTA Religion und Spiritualität», Band 6 der bisher erschienenen PORTA Taschenbücher | Fr. 15.– | Bezug und Zugang zur App über tanne.ch/porta

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