Wertschätzen – das Schwerpunktthema 2022 und 2023 der katholischen Kirche im Kanton Luzern
Dominik Thali
Personal, Behördenmitglieder, Ehrenamtliche und Freiwillige: Das sind die 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Abendweg 1 in Luzern, wo sich die Büros von Landeskirche und Bistumsregionalleitung befinden, das sind um die 450 Frauen und Männer in den Kirchenräten, 1600 Angestellte in den 83 Kirchgemeinden und geschätzte 12 000 Freiwillige. Wertschätzung motiviert sie alle, und dazu braucht es wenig: «Zum Beispiel, zuerst einmal Danke zu sagen», sagt Synodalverwalter Edi Wigger. Für Bischofsvikar Hanspeter Wasmer heisst das etwa, sich nach einem Apéro bei der verantwortlichen Gruppe persönlich zu bedanken. Oder: Seit vergangenem Jahr schreibt die Bistumsregionalleitung nicht nur den Jubilarinnen und Jubilaren eine Karte, sondern allen Mitarbeitenden zum Geburtstag einen Mailgruss: «Das wird als sehr wertschätzend empfunden.»
Wertschätzen könne man nicht genug, meint Synodalratspräsidentin Annegreth Bienz-Geisseler, solange dies ehrlich gemeint und nicht blosse Floskel sei. «Und zwar nicht nur ausserordentliche Leistungen, sondern auch Alltägliches.» Zumal die Kirche «ein herausforderndes Umfeld» sei.
Das Wahljahr bietet viele Gelegenheiten
Synodalrat und Bistumsregionalleitung schreiben sich «Wertschätzen» deshalb im angebrochenen und im nächsten Jahr auf die Fahne. Der vierte Leitsatz aus ihrem gemeinsamen Leitbild nimmt die kirchlichen Mitarbeitenden – Angestellte wie Freiwillige – ins Blickfeld. Möglichkeiten dazu, wie sie Cartoonist Jonas Brühwiler auf der Titelseite dieses «Kirchenschiffs» gezeichnet hat, gibt es viele.
Die Mitarbeitenden der Landeskirche etwa nahmen schon letzten Sommer unter dem Stichwort «Perspektivenwechsel» einen halben Tag lang Einblick ins Arbeitsfeld einer Kollegin, eines Kollegen. Ende Januar und im April nun sind sie zu Workshops eingeladen, in denen es um die eigene Haltung im Arbeitsfeld Kirche und gelebte Kundenfreundlichkeit geht. Dieses Angebot wird später auch für die Kirchgemeinden und Pastoralräume offen sein. Das Wahljahr 2022 wiederum bietet Gelegenheiten, den Neuen und den Wiedergewählten gegenüber Wertschätzung auszudrücken. 2023 dann richtet sich Kirche besonders an die Freiwilligen. Schliesslich werden in beiden Schwerpunktjahren Annegreth Bienz-Geisseler und Hanspeter Wasmer bei gemeinsamen Auftritten immer wieder vor Ort persönlich danken und die Verantwortlichen ermuntern, selbst eine Kultur der Wertschätzung zu pflegen. Die Arbeit in der Kirche werde nach seiner Erfahrung zwar «sehr wertgeschätzt», sagt Hanspeter Wasmer. Edi Wigger nickt: «Aber im hektischen Alltag geht das Danken auch oft unter», weiss er. «Man kritisiert und vergisst gern, was alles gut ist.» Die zwei «Wertschätzen»-Jahre bieten Gelegenheit, das Augenmerk auf das Zweite zu legen.