Diakonie / Freiwilligenarbeit

Zeitgemäss Kirche gestalten: Pfarreirat Zell erhält 9. «Dank Dir!»-Preis

Sie wirken oft im Hintergrund und werden auch mal als «Apérogrüppli» belächelt: Pfarreiräte. Dabei gestalten sie mit guten Ideen eine Kirche mit, die bei den Menschen ankommt. Stellvertretend zeichnet deshalb die katholische Kirche im Kanton Luzern den Pfarreirat Zell mit dem 9. «Dank Dir!»-Preis für Freiwilligenarbeit aus.
Gewinner des "Dank Dir!"-Preises: Pfarreirat Zell
Sie freuen sich über den «Dank Dir!»-Preis (von links): Pastoralraumleiterin Anna Engel, Bischofsvikar Hanspeter Wasmer, Brigitta Lustenberger (Pfarreirat Zell), Seelsorgeratspräsidentin Franzisca Ebener, Andrea Steinmann (Pfarreirat), Kirchgemeindepräsidentin Veronika Blum, Roger Müller (Pfarreirat), Synodepräsident Benjamin Wigger, Cornelia Staffelbach (Pfarreirat), Synodalratspräsidentin Annegreth Bienz-Geisseler und Fabiola Steimann (Pfarreirat.) Auf dem Bild fehlt die siebte Pfarreirätin Monika Riechsteiner. | © 2022 Martin Zemp

Der Preis wurde am Mittwochabend (1. Juni 2022) anlässlich einer Sitzung des Pfarreirats als Überraschung vergeben. Für einmal habe sich die Jury für eine Gruppe entschieden, die «seit Jahren eher unspektakulär im Hintergrund» wirke, sagte Franzisca Ebener, Präsidentin des kantonalen Seelsorgerats. Die Wahl solle zeigen, dass Pfarreiräte «viel mehr sind als Apérogrüppli», als die sie mitunter bezeichnet würden. «Sie gestalten im Gegenteil eine zeitgemässe Seelsorge mit und sind nahe bei den Menschen.» Als Beispiel erwähnt die Jury den Advents- und Weihnachtsweg, auf den der Pfarreirat Zell während der Coronazeit einlud. Zudem beeindrucke, dass der Kirchenrat den Pfarreirat für den Preis vorgeschlagen habe, heisst es in der Begründung. «Das zeigt, wie sehr der Pfarreirat in die Gesamtseelsorge eingebettet ist.»

«Gemeinsam für die Kirche ist cool»

Die Zusammenarbeit harmoniert offenbar. Der Pfarreirat sei «eine tolle Truppe», sagte etwa Andrea Steinmann, eines der sieben Mitglieder, die sich alle sehr über die Überraschung freuten. Gemeinsam «etwas für die Kirche» zu tun sei «cool»; sie wolle mit ihrem Mitmachen «den Leuten etwas zurückgeben». Der Preis sei «absolut verdient», fügte Kirchgemeindepräsidentin Veronika Blum an. Er mache die Arbeit des Pfarreirats sichtbar. Pastoralraumleiterin Anna Engel bezeichnete diesen als «Stimme aus der Pfarrei» und «riesige Stütze für die Seelsorgeverantwortlichen».

Der «Dank Dir!»-Preis wird jeweils an eine Gruppe vergeben, die mit ihrer Freiwilligenarbeit für viele andere solche Gruppen steht. «Er soll diesmal also ein Motivationsschub für alle Pfarreiräte sein», sagte Franzisca Ebener. Das sei «gerade jetzt wichtig, während der vom Papst angestossene synodale Prozess läuft», fügte Bischofsvikar Hanspeter Wasmer an. Denn Synodalität – die Mitsprache aller – gelte nicht nur für die Zeit des weltkirchlichen Prozesses. Die Mitwirkung des Volkes Gottes sei vielmehr «eigentlich schon immer vorgesehen, eben in den Pfarreiräten». Wasmer dankte allen diesen Räten, dass sie sich dafür einsetzten.

Franzisca Ebener doppelte nach: Als Seelsorgeratspräsidentin kenne sie die Freuden, aber auch die Sorgen der Pfarreiratsarbeit gut: «Nicht immer ist es einfach, neue Mitglieder zu finden, die sich in die Gemeinschaft einbringen und so zum guten Geist einer Pfarrei beitragen möchten.»

Fahnen und Geld für einen Teamanlass

Die katholische Kirche im Kanton Luzern – der Seelsorgerat ist ein Teil davon – zeichnet seit 2014 Gruppen von Freiwilligen mit dem «Dank Dir!»-Preis aus. «Weil Freiwilligenarbeit nicht selbstverständlich ist und gerade hier in Zell zum offenen und regen Austausch in der Pfarrei beiträgt», sagte Franzisca Ebener. «Drei Dank Dir!»-Fahnen weisen nun während eines Jahres vor dem Pfarreihaus öffentlich auf die Auszeichnung hin. Deren zweiter Teil ist ein Preisgeld von 2000 Franken, das für einen Teamanlass gedacht ist. Schliesslich brachte die katholische Kirche im Kanton Luzern den Apéro zur Preisübergabe gleich selbst mit und lud damit ein, auf die Ehrung anzustossen.

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