IG MiKU: Landeskirche tritt Betroffenenorganisation bei

Medienmitteilung vom 25. März 2024

Die IG MiKU ist eine Selbsthilfegruppe, die sich an betroffene Frauen und Männer richtet, die sexuellen und/oder spirituellen Missbrauch im kirchlichen Umfeld erlebt haben. Sie fordert, dass die Kirche für Folgen von Missbrauch die Verantwortung übernimmt, dass Betroffene professionell begleitet werden und Missbrauchstäter aus kirchlichen Tätigkeiten ausgeschlossen werden. Der Verein, vor drei Jahren gegründet, rückte ins Blickfeld der Öffentlichkeit, als im September vergangenen Jahres der «Bericht zum Pilotprojekt zur Geschichte sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts» – kurz: die Missbrauchsstudie – vorgestellt wurde.

Die römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern trägt die Ziele der IG MiKU nun offiziell mit. Sie ist dem Trägerverein der IG beigetreten. Denn auch staatskirchenrechtliche Einrichtungen – Kirchgemeinden, Kantonalkirchen – tragen eine Mitverantwortung für das Geschehene. Durch ihre Mitgliedschaft bei der IG MiKU erklärt sich die Landeskirche mit den Missbrauchsbetroffenen solidarisch und steht unmissverständlich dafür ein, dass Missbrauch im kirchlichen Umfeld aufgearbeitet, nicht weiter vertuscht wird und keinen Nährboden mehr findet. «Ein sichtbares und deutliches Zeichen», freut sich Vreni Peterer, Präsidentin der IG MiKU.

Luzern ist die erste Landeskirche, die der IG beigetreten ist. Die Zürcher Landeskirche unterstützt den Verein in anderer Form. Die IG MiKU zählt zurzeit rund 60 Mitglieder.