Frauengemeinschaft Weggis erhält 7. «Dank Dir!»-Preis der katholischen Kirche im Kanton Luzern
Dominik Thali
Die Frauengemeinschaft Weggis ist einer von 88 Luzerner Ortsvereinen des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds (SKF). Sie feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Luzern ist mit gegen 30‘000 Mitgliedern insgesamt der stärkste Kanton des SKF, der in 18 Kantonen um die 600 Ortsvereine zählt. In Weggis organisiert die Frauengemeinschaft zum Beispiel jetzt, im Dezember, die Rorate-Gottesdienste oder sie lädt die Seniorinnen und Senioren zum Chlaus-Nachmittag ein. Die Frauengemeinschaft sei ein «Ort der Kraft, Solidarität und Geselligkeit», schreibt der Verein auf seiner Website über sich.
Den «Dank Dir!»-Preis, der dieses Jahr nach Weggis geht, versteht die Jury als stellvertretende Auszeichnung für ein Engagement, das «oft ganz selbstverständlich und unaufgeregt» stattfinde. Frauengemeinschaften seien «schon immer ein wichtiger Teil von Kirche» gewesen; es würde viel fehlen, wenn es sie nicht gäbe, schreibt die Jury. Ihr ist es auch wichtig, mit der Preisvergabe an einen Frauenverein «ein Zeichen für das, was ist» zu setzen. Sie spielt damit auf die wiederkehrenden Enttäuschungen an, die Frauen in der Kirche erfahren, wenn sie sich für Gleichberechtigung einsetzen.
Freiwilligenarbeit verdient Anerkennung
Wer den «Dank Dir!»-Preis erhält, wird jeweils damit überrascht. Dieses Jahr hätte der Preis an der Jubiläums-Generalversammlung der Frauengemeinschaft Weggis im März vergeben werden sollen. Daraus wurde wegen Corona nichts, sodass die Jury heute den Vorstandsmitgliedern Lisbeth Hofmann und Carine Sommariva sowie Präses Michael Brauchart im kleinen Kreis eine Adventsüberraschung bescherte.
Die katholische Kirche im Kanton Luzern und der Seelsorgerat zeichnen seit 2014 Freiwillige mit dem «Dank Dir!»-Preis aus, «weil Freiwilligenarbeit nicht selbstverständlich und unbezahlbar ist», wie Synodalrätin Annegreth Bienz-Geisseler bei der Preisübergabe sagte. «Auch euer Engagement ist für Weggis unbezahlbar», richtete sie sich an die Frauengemeinschaft. Die Kirche mit all ihren Angeboten trage massgeblich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. «Ohne Frauen wäre vieles davon nicht möglich.», meinte Annegreth Bienz-Geisseler weiter. Sie ist eines der sieben Jurymitglieder.
Bischofsvikar Hanspeter Wasmer, auch er gehört der Jury an, erinnerte an die kommende Weihnacht, das Fest des Lichts. Jede Frauengemeinschaft sei «ein Licht, das in einer Pfarrei leuchtet, ein Stern, der über ihr strahlt». Mit ihrem vielfältigen Wirken brächten die Frauen viel Licht zu den Menschen, «das verdient Anerkennung und ein grosses Danke», sagte Wasmer. «Ohne das Wirken der Frauengemeinschaften wäre es in vielen Pfarreien weniger lichtvoll.»
Downloads
Drei Bilder von der Preisübergabe am 1. Dezember 2020 in Weggis können hier in Druckauflösung heruntergeladen werden. Wir bitten um folgende Quellenangabe: lukath.ch / Roberto Conciatori
Den «Dank Dir!»-Preis gibt es seit 2014
Mit dem «Dank Dir!»-Preis zeichnen die katholische Kirche im Kanton Luzern und der kantonale Seelsorgerat seit 2014 jedes Jahr eine Gruppe öffentlich aus, deren freiwilliges Engagement Anerkennung verdient. In der Kirche wird viel uneigennützig für die Gesellschaft geleistet, sichtbar ebenso wie im Verborgenen. Der Kirche ist es wichtig, den Freiwilligen zu danken: Nur «Dank Dir!» ist so vieles möglich, sagt sie ihnen. Bisherige Preisträgerinnen und -träger:
- 2014 Ministrantinnen/Ministranten Hochdorf (online nicht verfügbar)
- 2015 Handarbeitsstube der Pfarrei St. Karl, Luzern (online nicht verfügbar)
- 2016 Begleiterinnen und Begleiter von Menschen mit einer Behinderung
- 2017 Café Grüezi in Buchrain
- 2018 «Zäme Z’mettag» in Beromünster
- 2019: Begleitgruppe Heimgottesdienste der Heime Kriens
Der Preis wird jeweils als Überraschung – nicht angekündigt – überreicht. Er besteht aus einem Geldbetrag für einen gemeinschaftlichen Anlass sowie drei «Dank Dir!»-Fahnen, die während eines Jahres vor Ort auf die Auszeichnung hinweisen. Danach werden diese dem nächsten Preisträger weitergereicht.
In der Jury des «Dank Dir!»-Preises vertreten sind der Seelsorgerat, der Synodalrat und der Fachbereich Pastoral der Landeskirche, die Bistumsregionalleitung sowie die Synode und eine Vertretung der letztjährigen Preisträger. Seelsorgerat und Landeskirche hatten vor einem Jahr dazu aufgerufen, mögliche Preisträgerinnen und Preisträger zu nennen. Für die Vergabe 2020 wurden 14 Nominationen eingereicht.
Der Preis wird auch 2021 vergeben. Die Kirche fordert die Pfarreien und Kirchgemeinden jetzt schon auf, Nominationen zu melden.